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Dialog mit lokalen Stakeholdern

Living Lab und Governance

Zielsetzung und Hauptfragen: HABs sind ein zunehmendes Problem für die von der Fischerei abhängigen Küstengemeinden. Das Auftreten und die Intensität von HABs nehmen zu, ein Trend, der sich mit der fortschreitenden Erwärmung der Ozeane voraussichtlich fortsetzen wird. Küstenfischereigemeinden, die für ihr Wohlergehen auf die Meeresumwelt angewiesen sind, werden durch die Zunahme von HABs stark beeinträchtigt. Zu den Auswirkungen von HABs gehören Gesundheitsrisiken durch Biotoxine, die Schließung von Freizeit- und kommerzieller Fischerei aufgrund der Kontamination von Meeresfrüchten, damit verbundene Geschäftseinbußen, ein Verlust bei der Versorgung mit Meeresfrüchten und Wiederherstellungskosten. HABs können auch kulturelle Ökosystemleistungen untergraben, wie z.B. Möglichkeiten für spirituelles und kulturelles Engagement bei traditionellen Aktivitäten. Diese nicht-materiellen Leistungen sind wichtig für das menschliche Wohlbefinden und geben den Küstengemeinden ein Gefühl von Heimat und Identität. Unser Ziel ist es, ein Netzwerk für einen sektorübergreifenden Dialog mit den grönländischen Küstengemeinden, der Fischerei, dem Tourismus, den Gemeinden, dem Küstenschutz und der Politik aufzubauen, das Greenland Living Lab zu konzipieren und umzusetzen und einen Katalog operativer Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen von HABs zu entwickeln.

Herangehensweise: Konzept und Design des Greenland Living Lab: WP7 wird das Konzept und Design des Greenland Living Lab in enger Zusammenarbeit mit allen anderen Arbeitspaketen entwickeln, gefolgt von einem ganzheitlichen Stakeholder-Mapping, das alle Stakeholder aus den relevanten Sektoren (Regierung, Privatsektor und NGOs) umfasst, die an der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung des grönländischen Meeresökosystems beteiligt sind. WP7 wird ein Stakeholder-Mapping und eine Stakeholder-Analyse für das Greenland Living Lab durchführen, um Stakeholder einzubeziehen, die möglicherweise nicht von Anfang an bekannt sind. Auf diese Weise gehen wir das in der transformativen Forschung bekannte grundlegende Problem an, dass oft nur die selektive Perspektive einer voreingenommenen Untergruppe von Stakeholdern einbezogen wird. WP7 wird die Einbeziehung von Interessengruppen und politischen Entscheidungsträgern in den Prozess von Anfang an erleichtern und sicherstellen, dass alle Projektergebnisse politisch relevant sind. Folglich wird die Stakeholder-Analyse potenzielle Stakeholder aus allen relevanten Sektoren identifizieren und sich dabei auf die Interaktion zwischen Ökosystemleistungen, Klimawandel, HABs, nachhaltiger Nutzung und Naturschutz konzentrieren. Mit Hilfe von Fragebögen und Online-Workshops werden wir die Absicht zur Zusammenarbeit im Greenland Living Lab erheben und den Grad des Engagements aller Beteiligten planen. Um diese Mitgestaltung durch die Interessengruppen aufrechtzuerhalten und das Risiko eines Rückzugs der beteiligten Interessengruppen zu verringern, wird ein Engagement- und Kommunikationsplan für das Projekt entwickelt.
Mitgestaltung: Identifizierung der vorherrschenden Konflikte und Entwicklung von operativen Managementzielen WP7 arbeitet mit den Interessenvertretern im Greenland Living Lab zusammen, um eine gemeinsame Wahrnehmung des HAB-Problems zu entwickeln und daraus integrierte Managementziele zu entwickeln, um die Auswirkungen und Folgen von HABs zu mildern. Es besteht die dringende Notwendigkeit, gemeinsam mit den Interessengruppen und Akteuren solidere, wissenschaftlich fundierte und umsetzbare Ziele zu formulieren und den Fortschritt der Ziele im Laufe der Zeit zu verfolgen, um ihren Erfolg besser beurteilen zu können. Dazu muss auch definiert werden, wie “Erfolg” in Bezug auf diese Ziele überhaupt aussieht. Um gemeinsam mit Interessenvertretern und Akteuren operative Managementziele zu entwickeln, müssen zunächst gemeinsam mit den lokalen Akteuren die wichtigsten Erhaltungs- und Nutzungsfragen ermittelt und die wichtigsten Konflikte im Living Lab identifiziert werden. In einem iterativen Prozess mit den Interessenvertretern werden auf dieser Grundlage Managementziele definiert und im Hinblick auf ihre Operationalität beschrieben. Dies erfordert die Festlegung von qualitativen Indikatoren und quantitativen Maßstäben, um den Grad der Zielerreichung zu messen.

Ergebnisse und Projektleistungen: 1) Ganzheitliche Kartierung und Analyse der Interessengruppen; 2) Plan zur Einbindung und Kommunikation; 3) Konfliktkartierung, 4) Katalog operativer Ziele zur Entschärfung von Konflikten.

Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität

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Maurits Halbach
Integrative Wissenschaften
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